Der Golem

Das Mondlicht f & auml;llt auf das Fu & szlig;ende meines Bettes und liegt dort wie ein gro & szlig;er, heller, flacher Stein. Wenn der Vollmond in seiner Gestalt zu schrumpfen beginnt und seine linke Seite f & auml;ngt an zu verfallen, & mdash; wie ein Gesicht, das dem Alter entgegengeht, zuerst an einer Wange Falten zeigt und abmagert, & mdash; dann bem & auml;chtigt sich meiner um solche Zeit des Nachts eine tr & uuml;be, qualvolle Unruhe. Ich schlafe nicht und wache nicht, und im Halbtraum vermischt sich in meiner Seele Erlebtes mit Gelesenem und Geh & ouml;rtem, wie Str & ouml;me von verschiedener Farbe und Klarheit zusammenflie & szlig;en. Ich hatte & uuml;ber das Leben des Buddha Gotama gelesen, ehe ich mich niedergelegt, und in tausend Spielarten zog der Satz immer wieder von vorne beginnend durch meinen Sinn: & bdquo;Eine Kr & auml;he flog zu einem Stein hin, der wie ein St & uuml;ck Fett aussah, und dachte: vielleicht ist hier etwas Wohlschmeckendes. Da nun die Kr & auml;he dort nichts Wohlschmeckendes fand, flog sie fort. Wie die Kr & auml;he, die sich dem Stein gen & auml;hert, so verlassen wir & mdash; wir, die Versucher, & mdash; den Aszeten Gotama, da wir den Gefallen an ihm verloren haben. "